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Autor | Regisseur
Regisseur
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Charleys Tante – Hans und Charley genießen ihr Studentenleben in vollen Zügen. Beide aus adligem Hause, lassen sie es sich gut gehen – sogar unsterblich verliebt sind sie. Ihren Angebeteten diese Liebe zu gestehen, fehlt jede Gelegenheit, dabei drängt die Zeit! Schon am nächsten Tag sollen Anni und Kathi über die Ferien an die Ostsee verfrachtet werden, zusammen mit Annis strengem Onkel Stephan von Spettingen der zu allem Überfluss auch noch Kathis Vormund ist.
Als Dolores d'Alba da Silva aus Argentinien (wo die Affen wohnen), Milliardärswittwe und Tante von Charley, ihren Besuch ankündigt, scheint eine Lösung gefunden, um die Mädchen herzulocken. Ein standesgemäßer Empfang für die Tante, die Charley selbst noch nie zu Gesicht bekommen hat muss für ein romantisches Treffen herhalten.
Gerade, als sich alles so gut ineinander zu fügen scheint, kommt es doch ganz anders als geplant. Der hohe Besuch sagt kurzfristig ab. Um dennoch eine Anstandsdame vorweisen zu können, muss kurzerhand Studienfreund Babs seine angehenden schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Er schlüpft in die Rolle von Charleys Tante ...
Charleys Tante –die Mutter aller Travestiekomödien, deren Dauerwirkung in ihrer unschlagbaren Situationskomik liegt, wurde in 28 Sprachen übersetzt und in 70 Ländern gespielt. Kurz nach dem 1. Weltkrieg wurde in London ein Club gegründet, dem nur Schauspieler angehören durften, die schon eine Rolle in Charleys Tante gespielt hatten. Der Club hatte 1000 Mitglieder.
Viermal wurde der Schwank in Deutschland verfilmt: Peter Alexander (1963) hatte zwei prominente Vorgänger mit Paul Kemp (1934) und Heinz Rühmann (1955) und einen Nachfolger mit Thomas Heinze unter der Regie von Sönke Wortmann (1996).

 

Theater der Altstadt Stuttgart

Neubearbeitung der Komödie von Brandon Thomas mit Musik
CHARLEYS TANTE
Regie und Bühne: Uwe Hoppe

WA-Premiere und Uraufführung: 13. Januar 2012
siehe dazu aktuelle Termine:
www.theater-der-altstadt.de

 

Vor der Premiere...
Es mag scheinen, dass es ein Leichtes sei, aus „Charleys Tante“ ein vergnügliches Spektakel zu machen. Aber es ist unglaublich schwer eine leichte Komödie zu erarbeiten. Ein Höchstmaß an Disziplin und Präzision sind erforderlich, den Mechanismus einer Verwechslungskomödie zu bedienen. Die klassische Komödie aus dem viktorianischen England des ausgehenden 19. Jahrhundert, funktioniert nur dann, wenn man einige Prämissen unangetastet läßt: die Handlung muss in einer Gesellschaftsschicht spielen, in der Ehen vor allem aus Geldgründen geschlossen werden und in der eine gewisse verlogene Prüderie die Norm des Zusammenlebens ist. Aus diesem Grund würde man den Kern der Handlung verletzen und ad absurdum führen, wenn man das Ambiente zu sehr modernisieren und in eine vermeintliche Jetztzeit übertragen würde. Die von mir neu übersetzte und bearbeitete Fassung von Charleys Tante ist daher in die 50ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts und von Großbritannien in eine kleine deutsche Universitätsstadt verlegt worden. Und, – und das ist vielleicht der entscheidende Eingriff -, das Stück  ist erweitert um viele gesungene Schlager. Es sind dies weniger Schlager der 50ger Jahre, als vielmehr Schlager, die den gemeinten Menschen des Stückes als Klassiker des Genres bekannt gewesen sein müssen; also die großen Filmschlager der 30ger und 40ger Jahre. Nein, es ist kein Musical im herkömmlichen Sinn dabei heraus gekommen, auch keine Operette. Aber es ist der Versuch, die Gattung des heiteren Schauspiels mit Musik wieder zu beleben und neu zu entdecken. Gerade das Kino hat sich in seinen frühen Jahren ja dieses Genres bedient. Wann singen Menschen? Wenn es ihnen besonders gut oder besonders schlecht geht, oder wenn die Übermacht der Gefühle einem die Sprache verschlägt. Wenn die These stimmt, die David Precht in seinem wunderbaren Buch über die „Liebe, ein unordentliches Gefühl“ aufstellt, – und ich neige dazu ihm zu glauben -, dass ein jeder moderne Mensch versucht seine Beziehung einem Film nachzugestalten, ist es nur konsequent, Mittel des Films in Beziehungskomödien einfließen zu lassen. Die Dramaturgie der klassischen Komödie bleibt dabei unangetastet. Und, Figuren auf der Bühne Schlager singen zu lassen ist natürlich ein Geschenk an die Schauspieler und an die Zuschauer. Es macht einfach einen Höllenspaß, sich musikalisch artikulieren zu dürfen, zu tanzen, mit Altbekanntem, Liebgewordenem in Gefühlen schwelgen zu dürfen und singend zu lachen und zu schweben. Wir freuen uns auf Charleys Tante aus Argentinien, wo die Affen wohnen. (Uwe Hoppe)